Imposanter Riese Rußlands
Die meisten Grenzen auf der Welt sind von Menschen gemacht, nur wenige sind natürlicher Art. Eine davon ist das Uralgebirge – welches oft auch kurz Ural genannt wird, obwohl es dann leicht mit dem gleichnamigen Fluss verwechselt werden kann, welcher hier entspringt.
Auf einer Länge von mehr als 2000 Kilometern in Nord-Süd-Richtung durch den mittleren Westen Russlands verlaufend teilt das Uralgebirge den Großkontinent Eurasien in die europäische und asiatische Hälfte. Dabei erweist sich jene Halbierung als ungleich, da der zu Asien gehörende Teil mit einer Fläche von knapp 45 Millionen mehr als viermal so groß ist wie der europäische Part. Interessant ist, dass der Ural mit einer maximalen Höhe von knapp 2.000 Kilometern sowohl Mittelgebirgs- als auch Hochgebirgscharakter aufweist – und mit einer durchschnittlichen Breite von nur 50 Kilometern zu den sehr schmalen Bergketten gehört. Und auch seine Form erweist sich als auffällig: Sie beginnt im Norden an der Küste des Nordpolarmeers und zieht zuerst 500 Kilometer nach Südwesten, um dann in einem leichten Knick von der bisherigen Richtung abzuweichen und von nun an weiter nach Süden zu verlaufen und an der nördlichen Grenze zu Kasachstan zu enden.
Die natürliche Schatzkammer Russlands
Damit durchzieht das Uralgebirge auf seinem langen Weg drei Klimazonen und ist mit seinen großen Erzvorkommen für die Bildung zweier prosperierender Schwerindustrie-Zentren in Asien verantwortlich – nämlich Jekaterinburg und Magnitogorsk. Zwar kämpfen diese Städte seit dem Zusammenbrechen der Sowjetunion mit einigen wirtschaftlichen Problemen – der Abbau des Edelmetalls Platin, zahlreicher Halb- und Edelsteine und Mineralsalze jedoch floriert noch immer. Ökonomisch noch wichtiger sind überdies die großen Vorkommen an Kohle, Erdöl und Erdgas.